Klartexter:innen im Portrait: Regina Seelos

Regina, du bist Übersetzerin und Dolmetscherin in Heilbronn. Du übersetzt und dolmetschst zwischen Englisch und Deutsch in beiden Richtungen – hauptsächlich in den Bereichen Recht und Unternehmenskommunikation.

Wie kommt es dazu, dass du in beide Richtungen arbeitest und nicht nur in deine Muttersprache Deutsch?

Dies liegt unter anderem an meinen Fachgebieten. Gerade im Rechtsbereich kann Fachwissen und Sachverstand schwerer wiegen als muttersprachliche Kompetenz. Auch bei beglaubigten Übersetzungen ist es üblich und bei Gericht oder Behörden sogar gefordert, in beide Richtungen zu übersetzen und zu dolmetschen. Unter bestimmten Umständen, je nach Projekt, arbeite ich mit muttersprachlichen Kollegen zusammen, die meine Arbeit noch einmal lektorieren.

Welche Ausbildung hast du, wie war dein Weg zu diesem Beruf?

Ich würde mich als eine Art Quereinsteigerin bezeichnen, auch wenn ich auf einer Berufsfachschule „ordentlich“ zur Übersetzerin ausgebildet wurde. Nach über 20 Jahren im Beruf habe ich 2019 noch eine Dolmetscherausbildung draufgesattelt.

Mein erster Beruf direkt nach der Mittleren Reife war der der Industriekauffrau. Es war ganz und gar nicht mein Traumberuf, sondern hatte sich eher zufällig ergeben. Der Zufall wollte es allerdings auch, dass es in meinem Lehrbetrieb, der Fiat Automobil AG, eine Übersetzungsabteilung gab. Ich war von diesen Übersetzern so fasziniert, dass ich mich direkt im Anschluss an die Ausbildung bei einer Übersetzerschule in Stuttgart bewarb. Vor meiner ersten Ausbildung war mir absolut nicht bewusst gewesen, dass man Sprachen so richtig lernen und zum Beruf machen kann. In meiner Familie sprach man aufgrund der Herkunft einfach verschiedene Sprachen – meine beiden Omas Ungarisch und mein Vater Englisch.

Was gefällt dir besonders am Übersetzen und Dolmetschen?

Definitiv die Abwechslung. Man bekommt beim Übersetzen Einblick in so viele verschiedene Themen, dass es nie langweilig wird. Für neugierige, wissbegierige Menschen ist diese Tätigkeit eigentlich perfekt! Beim Dolmetschen ist es der Kontakt und die Arbeit mit Menschen. Man sorgt buchstäblich für „Verständnis zwischen den Menschen“. Das gilt zwar auch beim Übersetzen, wird aber beim Dolmetschen deutlicher und direkter spürbar.

Welche Software verwendest du am häufigsten für deine Arbeit?

Auf ein Translation-Memory-System wollte ich nie mehr verzichten. Ich arbeite schon fast von Beginn meiner Selbständigkeit im Jahr 1997 damit und kann mir die Arbeit ganz ohne überhaupt nicht mehr vorstellen. Wenn ich mir nur vorstelle, ich müsste z. B. eine PowerPoint- oder Excel-Datei ohne ein solches Werkzeug übersetzen! Gruselig! Die Offenheit für verschiedene Datei-Formate in Verbindung mit dem Terminologie-Management für die Glossarerstellung, d. h. für kundenspezifische „Wörterbücher“ sind für meine Arbeit die größten Vorteile dieser Systeme.

Welche Kompetenzen nutzt du am häufigsten im Alltag?

Überraschenderweise (oder auch nicht überraschend, weil nichts, was man mal gelernt hat, umsonst ist) profitiere ich am meisten von den in meiner ersten Ausbildung erworbenen Kompetenzen. Vom betriebswirtschaftlichen oder kaufmännischen Fachwissen rührt nicht nur meine Spezialisierung im Bereich Wirtschaft und Recht her. Diese Kompetenzen sind auch in der Selbständigkeit von großem Vorteil.

Was sind deine Leidenschaften?

Im Bereich der Arbeit, finde ich inzwischen die Fachgebiete Recht und Betriebswirtschaft – was ich mir früher nie hätte vorstellen können – überaus interessant. Ansonsten bin ich gerne draußen im Freien mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs oder werkle im Garten.

Wenn du nicht am Arbeiten bist, wo kann man dich finden?

Im Grunde bin ich ein Dorf- und Familienmensch. Das sorgt für ausreichend Abwechslung und verhindert auch jeden noch so klitzekleinen Anflug von Langeweile.

 

Wenn Sie eine Übersetzerin oder Dolmetscherin im Bereich Recht für Englisch suchen, sprechen Sie mich gerne an! Die Kontaktdaten finden Sie unter: seelos.de oder hier auf meiner Profilseite.

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